Die Klotzbeute

Was hat es mit diesem Baumstamm auf sich?

In diesem Baumstamm hat noch vor wenigen Jahren ein Bienenvolk gelebt und wurde durch einen Imker betreut.

Der Baumstamm ist eine „Klotzbeute“ und ist eine der ältesten, künstlichen Bienenwohnungen der Zeidlerei.

Und was bedeutet jetzt schon wieder „Zeidlerei“?

Die Zeidlerei ist das gewerbliche Sammeln von Honig aus wilden Bienenvölkern.

Das Wort kommt vom lateinischen „excidere“ („herausschneiden“) und über das
altdeutsche „zeideln“ („Honig schneiden“).

Menschen sammeln schon seit über 9.000 Jahren den Honig von den
Bienen. Das belegt eine alte Höhlenmalerei im spanischen Valencia.

Im Mittelalter hat sich aus den Honigsammlern der Beruf des Zeidlers gebildet. Eine hoch angesehene
Tätigkeit, die vom Kaiser schon im 11. und 12. Jahrhundert mit Sonderrechten belohnt wurde.

So durften die Zeidler Waffen tragen, Bäume beanspruchen und Met (Honigwein) ansetzen.

Die Zeidler haben für die Bienen Bäume ausgehöhlt und später im Jahr Honig und Wachs geerntet.
Da die Bäume dabei abgestorben sind, wurde die Klotzbeute erfunden.
Diese Bienenwohnung konnte über viele Jahre wiederverwendet werden und hat die Arbeit der Zeidler deutlich vereinfacht.

Warum leben hier heute keine Bienen mehr?

Der Nachteil einer Klotzbeute besteht darin, dass man den Honig nur ernten kann, indem die Waben herausgeschnitten und damit zerstört werden.
Die Bienenhaltung in einer Klotzbeute ist weder für den Imker, noch für die Bienen angenehm.

Die heute üblichen Magazinbeuten erlauben eine naturnahe und bienenschonende Haltung.
Schau doch einfach mal in die Bienenbeute nebenan.